Armee-Einsatz nur auf Anfrage der zivilen Behörden

Hauptmann Raphael Thomann

Es gilt für uns alle hier, die eigenen Bedürfnisse hinter die der anderen zu stellen!

Hauptmann Raphael Thomann

Armee-Einsatz in der Coronakrise

Armee-Einsatz in der Coronakrise

Bild ZVG Schweizer Armee

Der Bundesrat hat zur Bewältigung der Coronakrise Anfang März den Assistenzdienst der Armee beschlossen. Bis Ende Juni können Armeeangehörige zur Unterstützung der zivilen Behörden eingesetzt werden. Selbst im Gefängnis.

Sämtliche Einsätze der Armee erfolgen auf ein entsprechendes Gesuch der jeweiligen Kantone oder Behörden auf Bundesebene. Die Armeeangehörigen unterstützen in erster Linie das zivile Gesundheitswesen und entlasten das Pflegepersonal beispielsweise in der Grundpflege, in der Überwachung von Patienten, bei der Durchführung von Diagnosetests oder bei Transporten. Dies erlaubt es dem zivilen Pflegepersonal, sich stärker auf die Behandlung von schweren Erkrankungen zu konzentrieren. Des Weiteren unterstützt die Armee die Sicherheitsbehörden, hauptsächlich die Eidgenössische Zollverwaltung (EZV), bei der Überwachung von Grenzübergängen und Geländeabschnitten, bei Sicherungsaufgaben im Personenverkehr oder bei der Verkehrskanalisierung. Zudem haben Armeeangehörige auch den Schutz von Botschaften übernommen, um kantonale Polizeikorps zu entlasten.

Einsatz im Alterszentrum

Einen Gesundheitseinsatz leisteten beispielsweise 21 Soldaten der Spital Kompanie 75/1 im Alterszentrum Bühli in Ennenda GL. Dort sind mehrere Bewohner und Mitarbeiter an COVID-19 erkrankt. Der rasche Umzug der gesunden Bewohner ins Seminarhotel Lihn nach Filzbach wurde mit der Unterstützung von Armeeangehörigen vollzogen. Sie haben beim Transport geholfen, der zum Teil mit Sanitätsfahrzeugen erbracht werden musste. Anschliessend haben die Soldaten das Pflegepersonal am neuen Standort unterstützt. Alle Angehörigen dieser Truppe haben eine entsprechende Grundausbildung und sind grundsätzlich sofort einsatzbereit. Mit einer einsatzbezogenen Ausbildung wie «Curafit» oder «Sanpronto» wurden die Angehörigen der Armee jedoch zusätzlich auf die aktuellen Aufgaben vorbereitet.

Hinter schwedischen Gardinen

Seit dem 6. April bis voraussichtlich Ende Mai leisten einige Armeeangehörige aus der San Kp 3 und der Spit Kp 75/1 ihren Dienst hinter Schloss und Riegel. Der Kanton Zürich betreibt in Horgen ein Untersuchungsgefängnis, das als Quarantänestation für Neuankömmlinge genutzt wird. Der Bau beinhaltet eine Isolationsstation. Alle verhafteten Personen werden für elf Tage in Horgen untergebracht, bevor sie in weitere Strafanstalten verteilt werden. Dies soll verhindern, dass sich Inhaftierte in «cleanen» Gefängnissen anstecken. An diesem speziellen Arbeitsort unterstützen die Sanitätssoldaten das Gefängnispersonal bei medizinischen Tätigkeiten. Ihre Leistung beinhaltet ein Monitoring, sprich der Erfragung des Gesundheitszustandes von Insassen und das Messen ihrer Körpertemperatur. Überdies unterstützen sie den Arzt bei der medizinischen Austrittskontrolle, der einen COVID-19-Test vorsieht. Im Falle einer Infektion würden die Soldaten auch auf der Isolationsstation für pflegerische Dienstleistungen eingesetzt.

In den letzten zwei Monaten hat die Schweizer Armee mit ihren zahlreichen subsidiären Einsätzen an vielen verschiedenen Schauplätzen ihre Einsatzbereitschaft bewiesen. Wurde sie um Hilfe gebeten, konnte sie den ihr überantworteten Auftrag erfüllen. Ob an der Grenze, in Spitälern, in Altenheimen oder auch im Gefängnis.

Quelle: Schweizer Armee

25.5.2020

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