Mini-Kombi-Lehrgang an der Generalstabsschule: Konzentration auf das Nötigste wegen Corona

Mathias Maurer, Major im Generalstab

Aus privatwirtschaftlicher Sicht ist eine kurze, aber intensive Ausbildung besser.

Mathias Maurer, Major im Generalstab

Generalstabslehrgang

Generalstabslehrgang

Brigadier Maurizio Dattrino unterrichtete im Generalstabslehrgang III selber. Foto Michelle Steinemann. Bild ZVG Schweizer Armee

Die Auswirkungen der Coronakrise sind auch in der Ausbildung weiter spürbar. Diesen Frühling musste der Führungslehrgang Grosser Verband Teil 1 an der Generalstabsschule abgesagt werden. Um den Milizkadern die Ausbildung doch zu ermöglichen, wurde dieser mit anderen Lehrgängen zu einem verkürzten Mini-Kombi-Lehrgang zusammengelegt. Diese Lösung zeigt, dass sich die Armee flexibel anpasst und für die Milizangehörigen die bestmögliche Lösung sucht.

Die Ausbildung der Milizkader kann in aussergewöhnlichen Lagen nicht einfach stillstehen. Zum einen haben die Kader ihre Milizkarrieren lange im Voraus geplant und dementsprechend das Privat- und Berufsleben organisiert. Zum anderen müssen die fehlenden Funktionen in den Verbänden besetzt werden.

Da im Frühjahr der Führungslehrgang Grosser Verband Teil 1 abgesagt werden musste, hat die Generalstabsschule ein Mini-Kombi-Lehrgang als pragmatische Lösung entwickelt. Er wurde im September zum ersten Mal durchgeführt. Je nach Funktion waren die Teilnehmenden zwei bis drei Wochen im Kurs. Damit fehlt ihnen im Vergleich zur regulären Ausbildungszeit bis zu drei Wochen. Brigadier Maurizio Dattrino, Kommandant Generalstabsschule, war sich der Auswirkungen bewusst und gab zu: «Es war für die Teilnehmenden eine Challenge, ohne die gewohnte vorherige Ausbildung die geforderte Leistung zu erbringen.» Der Mini-Kombi-Lehrgang konzentrierte sich auf das Wesentliche, also auf die Arbeit im Stab, insbesondere den Aktionsplanungsprozess und die Lageverfolgung. Der Mini-Kombi-Lehrgang wurde bis jetzt erst einmal durchgeführt, zwei weitere Male folgen im Jahr 2021.

Lehrgang findet Anklang

Major im Generalstab Mathias Maurer war froh, dass er die Ausbildung doch noch 2020 absolvieren konnte, weil ein Kursbesuch für ihn in den nächsten Jahren gar nicht möglich gewesen wäre. In der verkürzten Dauer sah er auch Vorteile: «Aus privatwirtschaftlicher Sicht ist eine kurze, aber intensive Ausbildung besser. Aus der Sicht der Armee fehlt aber die Festigung des Gelernten.» Hauptmann Stephan Meyer schätzte den Effort der erbracht wurde und meinte: «Als sehr positiv erachtete ich die Unterstützung durch die Stabscoaches und Übungsleiter – man hat als Teilnehmer gemerkt, dass alles daran gesetzt wurde, einen möglichst gewinnbringenden Lehrgang auch in kurzer Zeit zu ermöglichen.»

Die fehlenden Kompetenzen müssen während den Wiederholungskursen in den Einteilungsverbänden erworben werden. Die Phasen der Anwendung und Festigung werden ‹on the job› im Dienst weitergeführt. Die pragmatische Zusammenlegung und Kürzung der Lehrgänge kommt den Milizangehörigen entgegen und gleichzeitig konnte damit ein ‹Ausbildungsstau› verhindert werden. Der erste Mini-Kombi-Lehrgang kann daher als Erfolg gewertet werden.

Quelle: Schweizer Armee

17.10.2020

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