Standorte der Schweizer Armee profitieren von Arbeitsplätzen und Investitionen

Ferdinand Foch

Flugzeuge sind interessante Spielzeuge, aber ohne militärischen Wert.

Ferdinand Foch (1851 - 1929), französischer Marschall im Ersten Weltkrieg

Militärflugplatz Meiringen

Militärflugplatz Meiringen

Bild ZVG Schweizer Armee

Auf den Militärflugplätzen Payerne, Emmen und Meiringen hat das VBS insgesamt über 1200 Vollzeitstellen. Und: In den kommenden Jahren sollen über 490 Millionen Franken in die Standorte investiert werden.

Militärflugplätze bringen Fluglärm mit sich. Umso mehr interessiert insbesondere in den Standortregionen der volkswirtschaftliche Nutzen. Vor- und Nachteile standen auch im Parlament im Rahmen der Beschaffung neuer Kampfflugzeuge zur Diskussion.

Heute ist es noch nicht möglich, eine Zuweisung von Arbeitsplätzen festzulegen, weder für den Betrieb noch für Wartungs- und Reparaturarbeiten. Anders sieht es bei Angaben über die aktuellen Anzahl Arbeitsplätze, die Höhe von Investitionen und Anzahl Flugbewegungen aus.

Über 1200 Vollzeitstellen des VBS...

Die Anzahl VBS-Arbeitsplätze in Payerne belief sich im Januar 2020 auf 630 Vollzeitäquivalente, davon 40 Lehrstellen. Der Aufbau und die Umsetzung des 24-Stunden-Luftpolizeidientes hat in den letzten vier Jahren rund 100 Vollzeitstellen geschaffen.

Im Vergleich dazu belief sich in Emmen die Anzahl Arbeitsplätze im Januar 2020 auf 440 Vollzeitäquivalente, davon 10 Lehrstellen. Die Zahl der VBS-Arbeitsplätze am Standort Flugplatz Meiringen belief sich im Januar 2020 auf rund 196 Vollzeitäquivalente, davon 25 Lehrstellen.

An den jeweiligen Standorten werden zudem Leistungen von externen Partnern bezogen. Hierbei geht es zum Beispiel um Zulieferer diverser Hilfs- und Verbrauchsmaterialen oder von Mobiliar, Unterhaltsarbeiten an Gebäuden, Kantinen-Verpflegung, Wartung von Firmenfahrzeugen, Umgebungsarbeiten, Leistungen von Reinigungsinstituten und Wäschereien, von Transportunternehmen oder von Hotellerie und Gastronomie. Dabei kann man von einigen Millionen Franken pro Jahr ausgehen.

Vollzeitstellen und Lernende des VBS – Stand Januar 2020

Standort

Vollzeitstellen

Lernende

Payerne

630

40

Emmen

440

10

Meiringen

196

25

Total

1’266

75

…und über 1000 Vollzeitstellen der RUAG

Hinzu kommen weitere rund 750 Vollzeitstellen bei den Standorten der RUAG MRO Holding AG in Emmen, Alpnach und Stans, welche in direktem Zusammenhang mit der Luftwaffe stehen. An den drei Standorten werden rund 100 Lernende ausgebildet.

In Meiringen selbst hat die RUAG MRO Holding AG keine Mitarbeitenden, die direkte Leistungen zu Gunsten der Luftwaffe erbringen. In Wilderswil und Zweisimmen jedoch hat die RUAG MRO Holding AG insgesamt rund 250 Vollzeitstellen in direktem Zusammenhang mit der Luftwaffe. Dazu kommen ebenfalls an diesen beiden Standorten insgesamt 25 Lernende.

In Payerne, wo die RUAG MRO Holding AG derzeit einen neuen Standplatz aufbaut, bestehen derzeit rund 6 Vollzeitstellen. Daneben sind mindestens Anteile von wichtigen Supportfunktionen in Bereichen wie Logistik, Finanzen oder HR innerhalb des Unternehmens dazuzuzählen.

Investitionen von über 490 Millionen

In den Jahren 2020-2029 sollen über 490 Millionen Franken in die Luftwaffen-Standorte Payerne, Emmen und Meiringen investiert werden.

• Payerne: In den Jahren 2015 bis 2019 wurden bedeutende Investitionen in Immobilien auf dem Militärflugplatz und auf dem Waffenplatz getätigt, die sich auf insgesamt 160 Millionen Franken belaufen. In den Jahren 2020–2029 werden weitere 344 Millionen investiert.

• Emmen: In den Jahren 2015 bis 2019 sind rund 103 Millionen Franken investiert worden. In den Jahren 2020–2029 sind weitere Investitionen im Umfang von 76 Millionen Franken geplant.

• Meiringen: Für Instandhaltung und Neubauten sind in den Jahren 2015 bis 2019 rund 28 Millionen Franken investiert worden. In den Jahren 2020–2029 sind weitere Investitionen im Umfang von 70 Millionen Franken geplant.

In den vorgenannten Investitionszahlen 2020-2029 sind die Investitionen im Zusammenhang mit den neuen Kampfflugzeugen von 100 Millionen Franken nicht enthalten.

Auswirkungen von Beschaffung neuer Kampfflugzeuge

Bei der Beschaffung neuer Kampfflugzeuge werden infolge anfallender Investitionen und fortlaufender Unterhaltsarbeiten in den kommenden Jahrzehnten mehrere tausend hochqualifizierte Arbeitsplätze gesichert.

Falls die Mittel für die Luftverteidigung nicht erneuert werden, würde die Luftwaffe nach 2030 nicht mehr in ihrer heutigen Form bestehen. Da die heute in Betrieb stehenden Kampfflugzeuge das Ende ihrer Nutzungsdauer erreichen und folglich nicht weiterbetrieben werden können, muss mit dem Verlust von Arbeitsplätzen gerechnet werden – sowohl beimVBS, wie auch bei den Industriepartnern und betroffenen KMU.

Das bei der Beschaffung neuer Kampfflugzeuge zum Zug kommende Herstellerunternehmen muss den Vertragswert zu 60 Prozent durch die Vergabe von Aufträgen in der Schweiz kompensieren. Bei den Unternehmen, die von Offsets profitieren, kommt es zu zusätzlichen Aufträgen und unter Umständen zur Sicherung oder zum Ausbau von Arbeitsplätzen. Offsets können zudem den Zugang zu Spitzentechnologien öffnen, den Erwerb von Know-how ermöglichen, weiteres Exportvolumen generieren und die Stellung der Schweizer Industrie auf den internationalen Märkten stärken. Bei der Beschaffung der F/A-18 C/D-Flotte haben knapp 400 Schweizer Unternehmen (davon rund drei Viertel KMU) von Offsets profitiert.

Anzahl Starts und Landungen

Die Luftwaffe ist stets bemüht, den Fluglärm, der bei der Erfüllung der Aufträge entsteht, auf ein Minimum zu reduzieren. Etwa, indem Trainings an Simulatoren oder Trainings in schwachbesiedelten Gebieten im Ausland durchgeführt werden.

Die Anzahl Flugbewegungen ist im Sachplan Militär festgehalten. Die bewilligten Kontingente werden bei Weitem nicht erreicht. Gemäss Sachplan Militär sind für den Militärflugplatz Payerne aktuell 11'000 Kampfjet-Bewegungen pro Jahr bewilligt, aufgeteilt auf die F/A-18 und die F-5 Tiger. 2019 beliefen sich die Kampfjet-Bewegungen in Payerne effektiv auf 8'388.

12'000 Jet Bewegungen sind für den Militärflugplatz Emmen bewilligt. In der Zukunft werden die Kampfjet-Bewegungen auf rund 5'000 Bewegungen reduziert. Im Jahr 2019 beliefen sich die effektiven Bewegungen der Kampfflugzeuge in Emmen auf 3'370.

In Meiringen sind jährlich rund 5000 Jet-Flugbewegungen bewilligt. Im Jahr 2019 beliefen sich die effektiven Bewegungen der Kampfflugzeuge auf 3'501.

Flugbewegungen 2019

Standort

Bewilligt

Effektiv

Payerne

11’000

8’388

Emmen

* 12’000

3’370

Meiringen

5’000

3’501

Total

28’000

15’259

* Künftig noch 5'000 Flugbewegungen pro Jahr zulässig

Quelle: Schweizer Armee

26.8.2020

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