Die Geschichte des Pulverturms Zofingen

Die Geschichte des Pulverturms Zofingen

Eigentümerin: Ortsbürgergemeinde Zofingen

Erbaut: wahrscheinlich 1361 - 1363 durch die Grafen von Habsburg unter Herzog Rudolf IV. von Österreich

Zweck: Eckpfeiler des Bollwerkes (Stadtmauer); Pulverkammer und Waffenmagazin; aber auch Folterkammer

Weitere Namen: Hexenturm, Schwarzer Turm, Neuer oder Grosser Turm (Chronik) und Museggturm

Mieter: Artillerieverein Zofingen und Umgebung, gegründet1895.

Der Pulverturm ist wie die Stadtkirche und der Thutbrunnen ein Symbol des historischen Zofingens und ein markantes Wahrzeichen der Stadt.

Der Pulverturm war vor der sogenannten Entfestigung im 19. Jahrhundert einer von sechs Haupttürmen – Wasser- oder Hafnerturm, Hellmühle bzw. Höllturm, Münzturm sowie Hosmansturm und Folter- oder Strecketurm – und ist heute noch ein markanter Überrest der ehemaligen mittelalterlichen Wehranlage.

Sporenturm und Waschhäuschen

Sporenturm und Waschhäuschen

erstellt 1482, abgebrochen 1869 (Waschhäuschen abgebrochen 1972)

Das dem Pulverturm vorgelagerte Sporentürmlein und der obere- und untere mit Stadttoren versehene Torturm wurden im Laufe des 19. Jahrhunderts geschleift. Diese Türme waren wechselweise in den innern und den äussern Mauerring eingefügt. Unverändert erhalten geblieben ist einzig der Pulverturm. Ursprünglich diente er als Wachtturm und nach der Erfindung des Pulvers ( ....... ), für dessen Lagerung besonders starke und unzugängliche Räume benötigt wurden, als Pulver- und Waffenmagazin.

Das unterste Geschoss, das unter das heutige Strassenniveau hinab reicht, wurde vor ca. 130 Jahren als Eiskeller vermietet. Vor Zeiten lagerten darin auch 37 Morgensterne, die im Kriegsfalle an die wehrfähigen Bürger abgegeben wurden. Später wurde auch eine Transformatorenstation eingerichtet.

Die oberen Geschosse waren wegen verrotteten und morschen Treppen kaum erreichbar. Sie boten Fledermäusen und Tauben willkommene Schlupfwinkel und Brutstätten.

Leider sind über die Geschichte dieses Turmes sehr wenig urkundliche Aufzeichnungen vorhanden. Vieles ging während der vielen Stadtbrände unwiderruflich verloren.

Zu Beginn hatte der Pulverturm wahrscheinlich offene Zinnen (wie Römertürme) statt des Zeltdaches.

Seit dem 16. April 1948 ist der Artillerieverein Zofingen und Umgebung Mieter des Pulverturms; nachdem der Stadtrat dem Vertrag mit der Bemerkung «wenn sich dort noch weitere Vögel einnisten wollen, so sollen sie» zugestimmt hatte.

Mit dem Vertrag hat der Mieter gewisse Verpflichtungen betreffend Unterhalt übernehmen müssen.

Zu Beginn hatte der Pulverturm wahrscheinlich offene Zinnen (wie Römertürme) statt des Zeltdaches.

Seit dem 16. April 1948 ist der Artillerieverein Zofingen und Umgebung Mieter des Pulverturms; nachdem der Stadtrat dem Vertrag mit der Bemerkung «wenn sich dort noch weitere Vögel einnisten wollen, so sollen sie» zugestimmt hatte.

Mit dem Vertrag hat der Mieter gewisse Verpflichtungen betreffend Unterhalt übernehmen müssen.

Pulverturm Zofingen

Pulverturm Zofingen

Die in Fronarbeit renovierten bzw. neu erstellten Stiegen

In Absprache mit der Ortsbürgergemeinde wurden durch den Artillerieverein auch aus eigenem Antrieb verschiedene innere Ausbau- und Renovationsarbeiten ausgeführt.

Der Zustand im Innern des Turmes war erschreckend. Nach der Aussen- und Dachrenovation von Juli bis Oktober 1949 wurden der Innenausbau und die Gestaltung der inneren Räumlichkeiten in Angriff genommen. Diese dauerten bis Januar 1951.

Die freiwilligen Arbeitsleistungen waren hart und mühsam und viele ungewohnte Hände trugen Schwielen davon. Die Kameradschaft war gut und der Humor drang immer wieder durch die Staubwolken hindurch. Die "Chrampfer" wurde auch an der Fasnacht und in den Schnitzelbänken erwähnt, aber auch das liess sie kalt. Auch in den folgenden Jahren wurden immer wieder Verbesserungen vorgenommen.

In den Jahren 1977 und 1978 folgte eine zweite Ausbauetappe, in welcher die unteren Stockwerke ausgebessert und die Schiessscharten mit Butzenscheiben versehen wurden. Durch die Ortsbürgergemeinde wurde 1980/81 die Aussenrenovation vorgenommen.

Im Jahr 2001 wurden die Küche und die WC-Anlagen durch Mitglieder erneuert.

Die Einrichtungen des Pulverturms dienen seit Jahren und auch in Zukunft weit herum als Visitenstube der Stadt Zofingen.

2006 erfolgte eine weitere umfassende Aussenrenovation durch die Ortsbürgergemeinde.

(Zusammenfassung aus Jubiläumsschriften, 20.4.2004 VS, 06.09.2010 MS, Turmwarte)

Kurzfassung der wichtigsten Daten

  • 1356 Erdbeben von Basel: Vorgänger wird gespalten, zahlreiche Häuser stürzten ein oder wurden beschädigt

  • 1361 - 1363 Zuteilung des Turms zu dieser Bauperiode. Münz-, Strecki- und Pulverturm werden verstärkt und erhöht

  • 1712 2. Villmerger-Krieg: auf dem Pulverturm wird wegen der Nähe der Grenze zu Luzern von sechs bis acht Mann scharf Wache gehalten: die auf die Wachtfeuer und Losung-Schüsse merkende Hochwacht

  • 1837 Abbruch des Unteren Tors

  • 1846 Abbruch des Oberen Tors

  • Seit Mitte des 20. Jahrhunderts gibt es in der Stadt wieder einen Oberturm- und ihm unterstellte weitere Turmwarte, allerdings nicht mehr in der gleichen Funktion wie früher.

  • 1948 Mietvertrag zwischen Ortsbürgergemeinde (Stadtrat) und dem Artillerieverein Zofingen und Umgebung über die oberen Räume des Pulverturms

  • 1949 Okt. bis Jan. 1951 harte Fronarbeit bis zur Präsentation und Einweihung der Artilleriestube

  • 1950 An der GV im März werden der Tisch und 35 Stabellen für die Turmstube bei August Häni in Auftrag gegeben. 18 Stühle können am selben Abend an Mitglieder verkauft werden; die Namen der Käufer sind in die Rückenlehnen eingeschnitzt

  • 1951 Kauf der Utensilien in den Zeughäusern Kriens und Aarau zur Ausschmückung des Pulverturms und der Artilleriestube. 750 Jahre Stadt Zofingen: Hoher Besuch in der Pulverturmstube: Bundespräsident von Steiger, alt Bundesrat Minger und General Guisan

  • 1952 treten die Reglemente für die Turmkommission und das Wirten im Pulverturm in Kraft. Die Kommission stellt bei allen Anlässen im Turm eine Aufsicht und das Servierpersonal. Die ersten rassigen "Serviertöchter" heissen LINA (Walter Scheurer) und MARIE (Erwin Gautschi).

  • 1955 Montage der elektrischen Heizung durch die Städtischen Werke

  • 1975 Erwerb der 12cm-Haubitze (JG 1912, 1939 modernisiert) auf Fahrlafette, aufgestellt vor dem Pulverturm

  • 1977 zweite Ausbauetappe für die unteren Stockwerke und Scheiben für die Schiessscharten.

  • 1980 Aussenrenovation durch die Ortsbürgergemeinde

  • 1984 Turmordnung und neues Pflichtenheft Turmkommission und Turmwarte.

  • 1987 Verbesserung der Infrastruktur in den Bereichen Toilette, Heizung u. Boiler.

  • 2001 Erneuerung der Küche und der WC-Anlagen durch Vereinsmitglieder.

  • 2006 Aussenrenovation durch die Ortsbürgergemeinde. Renovation der 12cm-Haubitze (VS 20.4.2004/MS 06.09.2010)

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